Austausch der Grünen Fraktion mit der Flüchtlingsinitiative
Zuwanderung als Bereicherung begreifen
Die Grüne Fraktion Coesfeld traf sich kürzlich zu einem intensiven Austausch mit der lokalen Flüchtlingsinitiative, um die aktuelle Integrations- und Flüchtlingsdebatte zu erörtern.
Beide Seiten betonten die Notwendigkeit, das Thema Migration in der öffentlichen Diskussion neu zu gestalten und als Chance statt als Bedrohung zu begreifen. Angesichts der einseitigen und populistischen Narrative, wie sie von der AfD und anderen rechten Strömungen dominiert werden, warnte die Runde vor einer gefährlichen Dynamik: Überbietungsdebatten zu Abschiebezahlen oder die aktuell schärfer werdende Rhetorik, wie auch im Bundestag geschehen, schaden dem demokratischen Klima und blockieren zukunftsorientierte Lösungsansätze. Die Attentate in Magdeburg und Aschaffenburg sind schlimme entsetzliche Gewaltverbrechen, sie sind nicht zu bagatellisieren und bedürfen auch intensiver Aufklärungsarbeit, aber Millionen von friedlichen ausländischen Mitbürger:innen in Sippenhaft zu nehmen ist unverantwortlich. Auch pauschal alle Schutzsuchenden an unseren Grenzen schon als potenzielle Kriminelle und Gefährder einzustufen, ist gesellschaftlich hochgefährlich. Deutschland ist im internationalen Vergleich ein sicheres Land, hier braucht niemand Angst zu haben. Es ist aber erschreckend, dass jetzt sogar Parteien aus der demokratischen Mitte mit ihrer Wortwahl die Narrative der AfD übernehmen und Ängste schüren.
Stattdessen sollte Migration als notwendige und bereichernde Ressource für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung anerkannt werden. Mit Blick auf den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel in Deutschland unterstrichen die Teilnehmenden, dass eine geregelte Zuwanderung unverzichtbar sei. Bis 2035 gehen Millionen Babyboomer in den Ruhestand. Ohne Zuwanderung drohen erhebliche Probleme im Renten-, Gesundheits- und Sozialwesen. Bereits heute leisten Migrant:innen einen entscheidenden Beitrag, insbesondere in Gesundheitsberufen, der Gastronomie und anderen wichtigen Branchen. Gleichzeitig betonte die Runde, dass eine erfolgreiche Integration von Rahmenbedingungen wie bezahlbarem Wohnraum, Bildung und gesellschaftlicher Offenheit abhängt. Unser schönes Coesfeld ist ein positives Beispiel für eine tolerante Stadtgesellschaft, dennoch seien weitere Anstrengungen notwendig, etwa in der Schaffung neuer Bildungs- und Qualifizierungsangebote sowie einer verstärkten Willkommenskultur. „Nur so kann Zuwanderung nachhaltig gelingen und die Gesellschaft gestärkt werden,“ resümiert die Grüne Fraktion und die FI. Beide waren sich einig: Migration ist keine Bedrohung, natürlich durchaus eine große Herausforderung, aber auch eine Notwendigkeit und Bereicherung, die unsere Gesellschaft zukunftsfähig macht.
WN/AZ 15.10.24: Koch Steindorf mit Grünen-Politikerin (Bärbel Höhn) und Dennis Sonne (MdL) bei Stall in Coesfeld
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